Mangelwirtschaft

Kollektives Wohnen in Dresden-Übigau

1. Oktober: Küfa & Dokumentarfilm

Ein Film über Polizeigewalt und Justizverbrechen dazu gibts leckööör Essen.

1. Oktober: Küfa & Dokumentarfilm

Essen wird es ab 19 Uhr geben, der Film startet 20 Uhr.

Schön wäre es, wenn ihr geimpft seid. Wir fänden es zusätzlich mega nice, wenn alle Menschen, die vorbei kommen, sich auf Corona getestet haben, unabhängig von der Impfung. Falls ihr keine Schnelltest zur Verfügung habt, könnt ihr euch bei uns im Hof testen.

Diesen Freitag, den 01. Oktober 2021, gibt es bei uns endlich wieder Küfa und dazu den Film „Ella - die Lügen einer Staatsmacht, die einschüchtern will“. Der Film wird an diesem Abend erstmalig und bundesweit gezeigt und thematisiert am Beispiel von Ella Polizeigewalt und Justizverbechen während und nach der Räumung einer Waldbesetzung im Dannenröder Forst. Er zeigt, wie staatlich bezahlte Helfer*innen der Autoindustrie mit Tricks und Lügen dafür sorgen, dass eine Aktivistin seit November 2020 in Haft sitzt und verurteilt werden konnte. Er thematisiert die Staatsgewalt gegen Klimabewegung und Verkehrswende, zur Durchsetzung eines längst überholten Verkehrskonzeptes mit einem umweltzerstörerischen und überflüssigen Autobahnausbau.

Am 1. Oktober ist Start der Rodungssaison, womit das Risiko von Räumungen mehrerer Waldbesetzungen steigt. Daher findet auch das Unräumbarfestival am 1. und 2. Oktober bei der Waldbesetzung im Heidebogen statt, bei Offendorf-Okrilla in der Nähe von Dresden. Hier sind weitere 134 Hektar Natur von Zerstörung für den Profit bedroht. Infos: https://heibo.noblogs.org

Infos zum Film:
https://ella.siehe.website und https://freethemall.blackblogs.org/

Es war ein abschreckendes Urteil nach einer langen Untersuchungshaft: Die immer noch „unbekannte Person Nr. 1“ wurde vom Amtsgericht Alsfeld zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Das dramatische Gerichtsverfahren basierte dabei komplett auf Erfindungen. Mehrere SEK-Polizisten tischten eine frei erfundene Story zu den Abläufen bei der Räumung der Waldbesetzung gegen die A49 im Herbst 2020 auf. Sie fantasierten von Fußtritten und Kniestößen, Lebensgefahr, Todesangst und Verletzungen. Geschwärzte Atteste mit gar nicht zum Tattag passenden Daten wurden als Beweise akzeptiert, Widersprüche zwischen Aussagen am Tag selbst und den konstruierten Vorwürfen Tage oder Wochen später zu Missverständnissen umetikettiert. Es war völlig klar: Mit „Ella“, die wie unbekannte Person (UP1) genannt wird, war ein Zufallsopfer gefunden, um die ganze Bewegung zu diskreditieren und abzuschrecken. Offenbar war den Lobbyist*innen der Autoinudstrie und einer autoritär-politischen Justiz ein Schlag gegen Verkehrswende-Aktive wichtig, da diese durch die Besetzung des Dannenröder Waldes deutlich gestärkt wurden.

Im Strafverfahren gegen die Aktivistin machte sich der Alsfelder Richter Süß zum Handlanger und willigen Vollstrecker. Paradox: Er schwächte die Verteidigung von Ella durch die Ablehnung von zwei der drei vorgesehenen Verteidiger*innen mit dem absurden Argument, diese seien kritisch gegenüber dem Autobahnbau eingestellt. Er selbst gehört einer Partei an, die auf regionaler und überregionaler offen für den Autobahnbau eintritt – doch für ihn galt die erfundene Regel politischer Neutralität nicht.

Der Film „Ella“ ist eine Antwort auf die Justizskandale. Solidarische Zusammenhänge haben in akribischer Recherchearbeit einen Dokumentationsfilm erstellt, der klar belegt, was an dem verhängnisvollen 26.11.2020 im Dannenröder Wald wirklich geschah. Staatsanwaltschaft und Amtsgericht wollten die Beweise für die Lügen der Polizei nicht zur Kenntnis nehmen. Der Film wird sie zeigen.